Die Wirtschaft nimmt wieder verstärkt an Fahrt auf. Die Auftragsbücher sind voll, die Umsätze meist gut. Für viele Unternehmen sind jetzt die größten Herausforderungen gestörte Lieferketten, steigende Kosten gerade im Rohstoffbereich und der Fachkräftemangel. Das sind die Resultate einer Umfrage, die Expense Reduction Analysts mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) durchgeführt hat. Demnach haben 72 Prozent der Unternehmen im Laufe des Jahres schon Probleme gehabt mit Frachtengpässen, jeweils 67 Prozent beklagen steigende Kosten sowie Lieferantenausfälle und 66 Prozent haben Probleme, geeignetes Personal zu finden. Fehlende Aufträge oder fehlender Cash Flow ist nur für eine Minderheit der Unternehmen ein Problem. Auch Verzögerungen bei staatlichen Hilfsprogrammen sieht die Mehrheit nicht als Problem an.
Unternehmen und Einkäufer lernen aus der Pandemie
Eine Lehre, die Unternehmen aus der Pandemie ziehen, ist die engere Zusammenarbeit mit strategischen Lieferanten, um eine resilientere Wertschöpfungskette aufzubauen. Zudem hat sich die Arbeitsweise verändert. Über 80 Prozent der Unternehmen haben den Home-Office-Anteil erhöht bzw. neue Schichtmodelle entwickelt. Allerdings führt die neue Arbeitswelt auch zu neuen Herausforderungen. 70 Prozent der Einkäufer sagen, dass es eine Herausforderung ist, erfolgreiche Verhandlungen auch remote führen zu können. Zudem sei es schwierig, einerseits Einsparungen und andererseits eine widerstandsfähige Supply Chain aufzubauen. Besonders schwierig sei dies bei volatilen Supply Chains mit starken Nachfrageschwankungen.
Top Thema Nachhaltigkeit leidet unter der Pandemie
82 Prozent der Unternehmen hatten Nachhaltigkeit und Umweltschutz vor der Pandemie auf der Agenda. Die Pandemie hat bei einigen Unternehmen (18%) dazu geführt, das Thema Nachhaltigkeit noch weiter zu priorisieren. Allerdings – bei 15 Prozent der Unternehmen hat das Thema Nachhaltigkeit an Relevanz verloren, da kurzfristige, umsatzrelevante Aktivitäten im Vordergrund standen.